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Vikings Kleider

Vikings Kleider – wie du den Look der Serie für dein LARP oder Mittelalterfest zum Leben erweckst

Wenn du die Serie Vikings gesehen hast, kennst du diese besonderen Momente: Wind, Regen, raue Stimmen – und mittendrin diese kraftvollen Figuren mit ihren markanten Gewandungen. Vikings Kleider haben etwas Archaisches, Echtes, beinahe Greifbares. Sie sehen nicht aus wie Kostüme, sondern wie Kleidung, die tatsächlich gelebt wird. Genau das macht ihren Reiz aus – und das ist der Grund, warum so viele von uns sich diesen Stil für LARPs, Cosplay oder Mittelaltermärkte wünschen.

Ich erinnere mich noch an das erste Mal, als ich versucht habe, ein Kleid im Vikings-Stil zu nähen. Ich hatte Bilder von Lagertha und Aslaug vor mir, dazu ein Haufen Stoff, Lederreste und eine große Portion Respekt. Und ja – das erste Ergebnis war schief, aber ich habe es getragen. Und plötzlich war ich nicht mehr „ich“, sondern jemand anderes. Jemand aus einer anderen Zeit.

In diesem Ratgeber geht’s darum, wie du solche Vikings Kleider findest, anpasst oder sogar selbst machst. Ich zeige dir, worauf du achten solltest, welche Materialien gut funktionieren, wie du Accessoires kombinierst und wie du authentisch wirkst, ohne dich zu verkleiden.


Der Stil der Serie – was Vikings Kleider so besonders macht

Das Kostümdesign in Vikings wurde bewusst so gestaltet, dass es glaubwürdig und „erdig“ wirkt. Keine grellen Farben, keine zu feinen Stoffe. Die Figuren leben in einer Welt, in der Kleidung zugleich Schutz, Werkzeug und Ausdruck von Status ist. Wenn du dir den Look aneignen willst, lohnt es sich, diese Grundidee zu verstehen.

Naturtöne statt bunter Stoffe

In Vikings dominieren erdige, gedeckte Farben: Braun, Grau, Ocker, Oliv, Rost, dunkles Rot oder verblasstes Blau. Diese Töne lassen alles sofort authentischer wirken. Wenn du ein Vikings Kleid planst, bleib in diesem Spektrum. Es geht nicht darum, trist zu sein – sondern natürlich. Ein leicht verwaschener Grünton erzählt mehr Geschichte als ein grelles Smaragdgrün.

Ich habe einmal ein Kleid in hellem Grau getragen, das nach ein paar Tagen LARP voller Staub war – und weißt du was? Es sah danach besser aus als vorher. Vikings Kleider dürfen gelebt aussehen.

Schichten machen den Look

Kaum eine Figur in der Serie trägt nur ein Kleidungsstück. Du siehst immer Lagen: ein Unterkleid aus Leinen, darüber ein Überkleid oder eine Art Schürze, eventuell ein Ledermieder oder ein kurzer Mantel. Dieser Schicht-Look bringt Tiefe und wirkt sofort „echt“. Außerdem hält er warm – was bei Outdoor-LARPs kein Nachteil ist.

Wenn du ein Outfit zusammenstellst, plane also mehrere Ebenen ein. Selbst ein schlichtes Unterkleid wirkt mit einem grob gewebten Überwurf plötzlich filmreif.

Materialien mit Struktur

In der Serie wurde bewusst mit Materialien gearbeitet, die Struktur zeigen. Kein glattes Polyester, sondern Stoffe mit Griff: Wolle, Leinen, Leder. Auch grobe Nähte, Fransen oder sichtbare Abnutzung gehören dazu. Wenn du ein Vikings Kleid kaufst oder selbst nähst, achte auf diese Haptik. Es darf rau aussehen. Die Kleidung soll aussehen, als hättest du darin gekämpft, gearbeitet, geliebt – nicht, als kämst du aus dem Kostümverleih.


Figuren als Inspiration – wessen Stil passt zu dir?

In Vikings gibt es viele starke Charaktere, deren Kleidung sich klar unterscheidet. Je nachdem, welchen Typ du darstellen willst, kannst du dich an ihnen orientieren.

Lagertha – Kriegerin mit Stolz

Lagertha ist vermutlich die beliebteste Vorlage für Vikings Kleider. Ihr Stil ist funktional, aber feminin. Sie trägt oft ein schlichtes Unterkleid, darüber eine Lederpanzerung oder ein Korsett, das an ein Mieder erinnert. Ihre Ärmel sind eng geschnitten, damit sie sich bewegen kann, und ihre Farben sind meist gedeckt: Grau, Dunkelblau, Braun. Kein Schmuck, der stört – aber jedes Detail hat Bedeutung.

Wenn du diesen Stil umsetzen willst, brauchst du:

  • ein langes Unterkleid aus Leinen oder Baumwolle,

  • darüber ein eng anliegendes Ledermieder,

  • einen breiten Gürtel mit Metallverzierungen,

  • und eventuell Armschützer oder ein Fell über den Schultern.

Ich habe einmal eine Version dieses Outfits bei einem LARP getragen. Es war erstaunlich, wie sich Körperhaltung und Auftreten verändern, sobald man so ein Kleid trägt. Du bewegst dich automatisch aufrechter, kontrollierter – fast wie Lagertha selbst.

Aslaug – die Königin

Aslaug trägt fließendere Stoffe, feinere Verzierungen, sanftere Farben. Ihre Vikings Kleider sind weniger für den Kampf gedacht, mehr für Präsenz und Würde. Sie zeigen, dass sie zu einer höheren Schicht gehört. Stickereien an den Ärmeln, kleine Metallapplikationen oder feine Gürtel unterstreichen diesen Effekt.

Wenn du dich für Aslaugs Stil entscheidest, nimm weich fallende Stoffe (Leinen mit Wollanteil oder dünnere Wollstoffe) und kombiniere sie mit dezenten Stickereien. Wichtig ist: edel, aber nicht prunkvoll. Eine schlichte Schönheit.

Helga – die Freie und Natürliche

Helgas Kleidung ist einfacher, oft in helleren, natürlichen Tönen gehalten. Sie wirkt bodenständig, freundlich, fast friedlich. Wenn du diesen Typ magst, kannst du auf einfache Kleider mit wenigen Details setzen, vielleicht mit einem Wollschal oder einer Leinentasche. Dieser Stil ist leicht zu tragen und perfekt für LARPs, wo du dich viel bewegst oder arbeitest.

Schildmaid-Stil für den Kampf

Wenn du auf LARP oder Cosplay eher als Kriegerin unterwegs bist, darf dein Vikings Kleid ruhig rauer wirken. Du kannst Lederteile aufnähen, Schulterrüstungen kombinieren oder Metallbeschläge verwenden. Denk aber immer daran: Es soll praktisch bleiben. Ein zu schweres Outfit macht dich unbeweglich, und das sieht man sofort.


Materialien – was sich wirklich lohnt

Wenn du dein Outfit planst, wirst du schnell merken, dass Materialwahl alles entscheidet. Hier sind meine Erfahrungen aus vielen Jahren LARP und Gewandungsbastelei:

  • Leinen ist dein bester Freund. Es ist atmungsaktiv, sieht natürlich aus und fällt schön. Perfekt für Unterkleider.

  • Wolle ist ideal für kühle Tage und für Überkleider oder Umhänge. Sie wirkt sofort authentisch.

  • Leder bringt Struktur. Egal ob als Gürtel, Bruststück oder Besatz – Lederteile machen dein Vikings Kleid realistischer.

  • Fell ist optional, aber großartig für Schultern oder Umhänge. Es verleiht Gewicht und Präsenz.

  • Baumwolle kannst du nutzen, wenn du eine günstigere Variante suchst. Achte nur auf grobe Webung.

Kunststoffe oder glänzende Stoffe solltest du vermeiden. Sie nehmen dem Look sofort die Glaubwürdigkeit. Lieber ein gebrauchtes Stück echter Wolle vom Flohmarkt als ein fabrikneuer Polyesterstoff.


Farben und Färbung – weniger ist mehr

Wenn du dir alte Szenen aus der Serie ansiehst, wirst du bemerken: Fast alle Farben wirken, als wären sie von Sonne, Regen und Feuer verändert worden. Nichts ist leuchtend neu.

Ein Trick, den viele Reenactors nutzen: Wasche deinen Stoff vor dem Nähen mehrfach heiß oder leg ihn über Nacht in starken Schwarztee. Dadurch bekommt er einen leicht gealterten Farbton. Auch das Eintauchen in Aschewasser (ja, wirklich) kann helfen, Stoffe matter zu machen.

Ich habe das einmal ausprobiert, um ein helles Leinen zu „erdiger“ zu machen – Ergebnis: sah sofort nach Vikings aus.


Der richtige Schnitt – was du beim Nähen beachten solltest

Du brauchst keine komplizierten Schnittmuster. In der Serie sind die Kleider oft sehr schlicht geschnitten: gerade Linien, kaum Taillenform, lange Ärmel. Der Fokus liegt auf Material und Layering, nicht auf modischem Feinschliff.

Wenn du nähen kannst, such nach Begriffen wie:

  • „Wikinger-Unterkleid-Schnittmuster“

  • „Schürzenkleid Wikinger“ oder

  • „LARP Tunika Damen“.

Baue dein Outfit aus zwei Teilen auf:

  1. Unterkleid aus Leinen oder Baumwolle, langärmelig.

  2. Überkleid oder Mieder aus Wolle oder Leder.

Nähe lieber etwas zu weit als zu eng – in Bewegung wirkt es besser.


Accessoires – kleine Details, große Wirkung

Hier kannst du viel herausholen, ohne übertrieben zu wirken.

Gürtel

Ein breiter Ledergürtel mit einer robusten Schnalle verleiht Form und Struktur. Daran kannst du Beutel, Messer, kleine Trinkhörner oder Anhänger befestigen. Wenn du magst, auch ein Stück Stoff oder Fell, das lose hängt.

Broschen und Nadeln

In der Serie siehst du oft Metallbroschen an den Schultern oder auf Brusthöhe. Diese sind nicht nur Schmuck, sondern auch funktional – sie halten das Schürzenkleid oder Umhänge zusammen.

Schmuck

Weniger ist besser. Ein Anhänger aus Knochen, eine schlichte Armspange oder ein Lederband reichen völlig. Zu viel glänzender Schmuck wirkt schnell modern.

Schuhe

Einfache Lederstiefel oder Schnürschuhe passen perfekt. Wenn du keine findest, die alt genug aussehen, kannst du sie leicht altern lassen – etwas Erde, ein wenig Wachs, fertig.


Praktische Tipps für LARP und Cosplay

Ich habe über die Jahre ein paar Dinge gelernt, die dir vielleicht Ärger ersparen:

  • Wähle Kleidung, die du reparieren kannst. Bei einem LARP reißt immer mal etwas. Ein paar Stiche per Hand sind besser, als eine Nahtmaschine zu brauchen.

  • Denke an Wetter und Temperatur. Wenn du im Sommer spielst, plane ein leichtes Unterkleid. Im Winter mehrere Schichten.

  • Lass dein Kleid altern. Ein zu sauberes Outfit wirkt unecht. Ein bisschen Staub, ein paar Flicken – das gehört dazu.

  • Trage dein Kleid vorher ein. Neue Stoffe fühlen sich steif an. Nach einem Tag im Kleid wirkt alles natürlicher.


Vikings Kleider im Alltag der Serie – Symbolik und Bedeutung

In der Serie zeigt Kleidung immer auch Persönlichkeit. Ragnar trägt grobe Stoffe, dunkle Töne, schlichte Muster – er ist ein Mann des Volkes. Lagertha dagegen nutzt ihre Kleidung als Ausdruck ihrer Stärke und Weiblichkeit zugleich.

Wenn du also dein Outfit wählst, überleg dir, was du ausdrücken willst. Bist du eher Kriegerin, Seherin, Händlerin oder Königin? Jede Rolle hat ihre eigene Art, Vikings Kleider zu tragen.

Ich kenne Leute, die mehrere Varianten besitzen – eine fürs Lagerleben, eine fürs Fest, eine für Kämpfe. So kannst du je nach Situation wechseln.


Selbstgemacht oder gekauft?

Beides hat Vorteile.
Wenn du dein Kleid selbst nähst, hast du die volle Kontrolle. Du kannst Stoff, Schnitt und Farbe anpassen. Es dauert länger, aber du entwickelst eine Beziehung zu deinem Gewand.

Gekaufte Vikings Kleider gibt es inzwischen in vielen Varianten – von günstigen Basismodellen bis zu hochwertigen Maßanfertigungen. Achte nur darauf, dass sie nicht zu „sauber“ wirken. Ein bisschen Unregelmäßigkeit ist genau das, was du willst.

Ich empfehle, lieber ein einfaches, gutes Grundkleid zu kaufen und es selbst zu personalisieren – mit Gürtel, Broschen oder Flicken. Das macht es einzigartig.


Pflege und Aufbewahrung

Ein Tipp, den viele vergessen: Wolle und Leinen brauchen Luft, keine Chemie. Lüfte dein Kleid nach dem Tragen gut aus, statt es sofort zu waschen. Wenn du es doch reinigen musst, nutze milde Seife und kaltes Wasser. Trockne es flach oder auf einem Bügel, nicht im Trockner. Lederteile kannst du mit etwas Wachs pflegen, damit sie geschmeidig bleiben.


Fazit – warum Vikings Kleider mehr als nur Kostüme sind

Ich weiß, du willst keinen Vortrag, also sag ich’s direkt: Vikings Kleider sind Ausdruck von Stärke, Einfachheit und Charakter. Wenn du sie trägst, spürst du sofort eine andere Haltung. Es geht nicht darum, perfekt auszusehen, sondern glaubwürdig.

Ob auf einem LARP, einem Mittelaltermarkt oder einer Convention – so ein Kleid zieht Blicke an, weil es echt wirkt. Und das ist das Geheimnis: Echtheit schlägt Perfektion.

Mach dein Kleid zu deinem zweiten Ich. Lass es leben, atmen, altern. Dann wird es kein Kostüm sein – sondern ein Teil von dir.