Warum ein Spangenhelm?
Mein erster Kontakt mit einem Spangenhelm war auf einem kleinen LARP-Gelände bei einem Anfängertraining. Ich hatte damals nur einen simplen Kettenhemdhelm und dachte: „Ein Spangenhelm wäre stabiler, sieht gut aus, wäre eine sinnvolle Ergänzung“. Ich kaufte mir also einen günstigen Stahl-Spangenhelm, zog ihn im ersten Gefecht auf – und merkte sofort: Der Sitz war schlecht, das Innere drückte, ich sah kaum und hörte zu wenig. Aus dieser Erfahrung lernte ich, worauf es wirklich ankommt.
Ein Spangenhelm hat seinen besonderen Reiz für LARP und Mittelalter-Reenactment, weil:
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seine Bauweise relativ einfach bleibt und dennoch robust ist
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er ein unverkennbares mittelalterliches Aussehen bietet
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man ihn oft mit Polsterung und Zierleisten anpassen kann
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viele historische Belege existieren, also stimmige Vorbilder vorhanden sind
Doch damit er dir lange Freude bereitet, musst du bei Auswahl, Anpassung und Pflege gewissenhaft vorgehen. Lass mich dich durch die wichtigsten Schritte führen.
Bauweise des Spangenhelms verstehen
Bevor du kaufst, solltest du wissen, wie so ein Helm grundsätzlich aufgebaut ist – das hilft dir, Fehlkäufe zu vermeiden.
Die Spangenstruktur
Der Name rührt daher, dass der Helm aus mehreren („Spangen“) verstärkenden Metallstreifen aufgebaut ist, die Scheiben oder Segmentplatten zusammenhalten. Man hat also Kappenstücke, die durch Spangen verbunden sind. Das macht den Helm stabil, da Kräfte gut verteilt werden.
Formen der Kappen
Die Kappenplatten selbst können rundlich, oval oder sogar leicht gestreckt sein. Für LARP tauglich ist eine Kappe, die deinen Kopf gut umschließt, ohne vorne oder hinten übermäßig rauszuragen.
Verstärkungen und Nasal (Nasenschutz)
Viele Spangenhelme haben einen Nasal – ein Vorbau über der Nasenwurzel – oder Seitenverstärkungen, um Gesicht und Stirn besser zu schützen. Achte darauf, dass diese nicht zu grob gearbeitet sind oder dir die Sicht einschränken.
Innenfutter und Riemensystem
Das Innenfutter ist entscheidend für Komfort und Sicherheit. Es kann aus Leder, Filz oder gepolsterten Stofflagen bestehen. Ein gutes Riemensystem mit Kinnriemen verhindert, dass der Helm verrutscht. Wenn das Futter austauschbar ist, hast du flexiblere Optionen.
Belüftung und Sicht
Lüftungsöffnungen oder ausgesparte Partien helfen bei Hitze und vermeiden übermäßiges Schwitzen. Die Sicht darf nicht zu sehr eingeschränkt sein – besonders bei Duellen oder Bewegungsdrang.
Auswahlkriterien für deinen Spangenhelm
Ich nehme dich jetzt mit durch meine Gedanken, wenn ich selbst einen neuen Spangenhelm auswähle – so solltest du ebenfalls vorgehen.
Materialwahl
Du wirst vor allem Varianten in Stahl sehen. Möglich ist auch Edelstahl oder beschichteter Stahl. Bei LARP spielt Rostschutz eine Rolle, also lieber polierten oder lakrierten Stahl anpeilen. Dünnes Stahlblech (z. B. 1,5 mm) kann ziemlich solide sein, dicker ist oft schwerer und belastet den Nacken.
Passform prüfen
Lege dir Maßband und eine helmartige Vorlage an – dein Kopfumfang, die Breite von Stirn zu Hinterkopf. Der Helm muss leicht aufsetzbar sein, aber ohne große Spielräume. Wenn Innenfutter und Polster hinzugefügt werden, wird er etwas eng – rechne das mit ein. Beim Kauf solltest du ihn „anprobieren“ (falls möglich) und drehen, schütteln – er darf nicht übermäßig wandern.
Gewicht und Balance
Ein über schwerer Helm wird auf Dauer zum Störfaktor. Ich ziehe Helme unter etwa 2,5 kg vor. Wichtig ist die Balance: Wenn der Schwerpunkt zu weit vorn liegt, drückt es dir das Kinn runter.
Sicht- und Atmungsschlitze
Die Öffnungen für Augen, Mund und Nase dürfen nicht zu klein sein. Ich hatte einmal einen Helm, bei dem ich kaum atmen konnte, wenn ich schnell war – das war unangenehm und unsicher. Achte darauf, dass du gut hörst und siehst (auch seitlich). Zu enge oder zu viele Zierlöcher können kontraproduktiv sein.
Verarbeitung und Nähte
Schweissnähte oder Nieten sollten sauber gesetzt sein, ohne scharfe Grate. Innenkanten müssen geglättet sein, damit sie dein Futter nicht durchscheuern. Eine sorgfältige Ausführung kostet mehr – mein Rat: lieber etwas mehr investieren, wenn du vorhast, den Helm oft zu nutzen.
Modularer Ausbau
Manche Helme erlauben, dass du Nasal, Kinnschutz oder andere Teile nachträglich anbringst oder entfernst. Das gibt dir Flexibilität. Wenn du später einmal in eine schwerere Kampfform übergehst oder ein anderes Kostümbild anstrebst, kannst du umbauen.
Anpassung und Polsterung – dein Weg zu Komfort
Selbst ein guter Roh-Helm reicht nicht, wenn er drückt oder scheuert. Ich nehme dich mit, wie ich meinen Helm optimiert hab.
Polsterung herstellen oder verbessern
Ich verwende meist Schaumstoff als Grundlage und darüber Stoff oder Leder. Der Schaum muss dicht und nicht ganz weich sein – sonst drückt es bei Erschütterungen. Ich messe zuerst Innenradius, schneide passende Streifen und fixiere sie mit Leder oder strapazierfähigem Stoff. Die Polsterung darf nicht zu dick sein – sonst drückt der Helm an anderen Stellen.
Lederfutter oder Filz als Deckschirm
Über der Polsterung gelegentlich Leder- oder Filzlagen gelegt helfen, Schweiß aufzunehmen und den Tragekomfort zu erhöhen. Das Leder kann ledernass behandelt werden, damit es atmet und mit der Zeit angenehm „einläuft“.
Kinnriemen richtig gestalten
Ein gutes Riemensystem ist lebenswichtig: Der Helm soll bei Bewegungen sitzen bleiben, aber nicht drücken. Meist verwendet man Lederbänder mit passenden Schnallen oder Riemen. Ich messe mein Kinn und meine Unterkieferspannweite und gestalte Riemen entsprechend. Achte darauf, dass die Riemen weich genug sind und an Kanten nicht einschneiden.
Anpassung der Sicht
Wenn eine Sichtöffnung etwas zu eng ist, habe ich mit Feilen oder Schleifsteinen kleine Erweiterungen gemacht. Aber Vorsicht: Nicht zu viel abtragen, sonst leidet die Festigkeit. Feile in kleinen Schritten und probiere zwischendurch.
Verzierungen und Oberflächenbearbeitung
Manche LARPler bringen Ziernieten, Zierleisten oder Gravuren an. Ich rate: erst anbringen, wenn Passform und Funktion stimmen. Zierarbeiten dürfen die Stabilität nicht beeinträchtigen. Ich habe einmal bei einem Helm zu schwere Leisten montiert – Ergebnis: Der Helm wurde kopflastig.
Einsatz im LARP – Tipps aus der Praxis
Beim LARP gelten eigene Regeln und Belastungen – ich teile mit dir, was in zehn Jahren Erfahrung wichtig war.
Kampfverhalten und Kontakte
Der Spangenhelm schützt gut gegen stumpfe Hiebe, solange Kanten sauber verarbeitet sind. Wenn du gezielt in den Helm getroffen wirst, wird Vibration übertragen – deshalb ist gute Polsterung essenziell. Ich habe es erlebt: Helm trifft dein Schild, du spürst den Schlag – wenn schlecht gepolstert, tut’s weh im Nacken oder an Ohrschnitte.
Beweglichkeit und Blickfreiheit
In hitzigen Gefechten musst du deine Umgebung schnell erfassen. Ein zu enger Spangenhelm kann deine Sicht fesseln und dich verwundbar machen. Teste im Training: Hoch schauen, seitlich schauen, ducken, kopfüber schauen – funktioniert noch alles mit dem Helm?
Hitze und Schweißmanagement
Wenn du in der Hitze stehst oder aktiv bist, schwitzt du – innen wird’s glitschig. Ich habe mir kleine Lüftungslöcher gebohrt (an unkritischen Stellen), bzw. dünne Kanäle im Futter gelassen, damit Luft zirkuliert. Nach Spielende abwischen, Polster lüften – das beugt Geruch und Schimmel vor.
Geräusche und Kommunikation
Ein geschlossener Helm kann die Lautstärke dämpfen, Mundschutz oder Polster verkleinert Tonräume. Ich teste immer, ob ich noch laut und klar reden und hören kann. Wenn nicht, wechsle ich Polster, reduziere dicke Lederlagen im Mundbereich oder verändere Innenräume minimal.
Kombinieren mit weiterem Schutz
Der Spangenhelm ist Teil deines Schutzsystems. Kombiniere ihn mit Nackenschutz, Hals- und Schulterschutz. Achte darauf: Der Helm darf nicht die Bewegungsfreiheit deines Oberkörpers einschränken. Ich habe einmal einen Spangenhelm getragen, der beim Umdrehen an meine Pauldrons stieß – das war falsch geplant.
Pflege und Wartung deines Spangenhelms
Damit dein Helm lange hält und gut aussieht, musst du ihn regelmäßig pflegen. Hier meine Routine.
Reinigung nach dem Einsatz
Nach jeder Nutzung: außen und innen abwischen – feuchtes Tuch, milde Seife, kein scharfes Reinigungsmittel. Polster herausnehmen, separat reinigen und gut trocknen lassen. Die metallischen Teile auf Korrosion prüfen, besonders Scharniere oder Verbindungsnieten.
Rostschutz
Bei Stahl helfe ich mit feinster Stahlwolle und dünnem Öl oder Wachs. Eine sehr feine Schicht (z. B. Ballistol oder ein mittelalterlich passendes Wachs) schützt vor Luftfeuchtigkeit. Wichtig: keine große Schicht, damit keine Staub- oder Schmutzpartikel haften bleiben.
Nachziehen von Nieten und Schrauben
Im Laufe der Zeit lockern sich Verbindungen. Ich kontrolliere regelmäßig Nieten, Muttern, Schrauben. Ein Torx- oder Inbusschlüsselset gehört in meinen Werkzeugbeutel. Wenn etwas locker ist, ziehe ich vorsichtig nach – aber nicht zu fest, um Risse zu vermeiden.
Reconditioning der Oberfläche
Kleinere Dellen kann man vorsichtig ausarbeiten, sofern sie nicht an tragenden Stellen liegen. Ich habe einmal mit Polierpaste vorsichtig gearbeitet, um das Finish aufzupolieren – mit Geduld und ruhiger Hand. Aber Überpolieren zerstört Details, also Vorsicht.
Lagerung
Den Helm bewahre ich an einem trockenen Ort auf, idealerweise auf Polster oder in Stoffbeutel, damit keine harte Kanten Kontakt zur Oberfläche haben. Feuchte Bereiche vermeide ich strikt. Beim längeren Lagern nochmal leicht einölen und Polster vollständig trocken lassen.
Kauf oder Selbstbau – was lohnt sich?
Je nachdem, welches Budget und handwerkliche Geschick du hast, taucht die Frage auf: Kaufen oder selbst bauen?
Vorteile eines Kaufs
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Professionelle Verarbeitung oft besser als Amateurbau
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Materialwahl und Details meist durch den Hersteller optimiert
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Garantie oder Rückgabemöglichkeit (je nach Anbieter)
Ich habe mehrmals gekauft – gerade bei historisch orientierten Schmieden bekommst du gute Qualität, die du nur noch anpassen musst.
Vorteile des Selbstbaus
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Du kannst Maße exakt auf deinen Kopf abstimmen
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Materialien und Polster wählst du selbst
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Bastelspaß inklusive
Aber: Der Aufwand ist hoch. Wenn du noch nie Metall bearbeitet hast, kann das frustrierend sein. Ich empfehle: Starte mit einem günstigen Rohhelm und übe daran, bevor du ein Komplettprojekt wagst.
Mischformen
Ein guter Ansatz: einen vorgefertigten Rohling kaufen und die Feinheiten selbst anpassen – Polster, Sichtöffnungen, Verzierungen. Das spart Aufwand und bleibt individuell.
Fehler, die du vermeiden solltest
Ich habe einige Helme gesehen, bei denen Anfänger typische Fehler gemacht haben – und möchte dir diese ersparen.
Zu enge Polsterung
Wenn du dein Kopfmaß schon mit Polsterung nimmst und dann weitere Polster einbaust, kann der Helm zu eng werden. Ich mache oft Testaufsätze mit Proviantwatte, bevor ich endgültige Polster einsetze.
Scharfe Kanten innen oder an Öffnungen
Manche Hersteller oder Bastler lassen Grate stehen. Das scheuert das Innenfutter durch. Ich feile alle Kanten mit feinem Sandpapier oder Schleifstein ab, bevor ich das Futter einsetze.
Zu schwere Verzierungen
Ziernieten, Leisten oder zusätzliche Platten verleiten dazu, viel Gewicht aufzubringen. Das kann jedoch die Balance stören und den Benutzer ermüden. Ich empfehle, maximal an unkritischen Stellen zu dekorieren und stets die Balance zu testen.
Blickfreiheit vernachlässigen
Ein Helm, der schön aussieht, aber kaum Sicht oder Luft lässt, ist im Einsatz wertlos. Ich habe manchen gesehen, der kaum atmen konnte oder kaum seitlich sehen – das war nervig und gefährlich. Teste Sicht, Atmung, Geräuschannahme vor dem Einsatz.
Vernachlässigte Pflege
Ein Helm, der nicht gepflegt wird, rostet und wird unbrauchbar. Ich habe einmal den Helm meiner Gruppe nicht gepflegt – nach einem Sommerlager hatte er Rostflecken, verformte Platten – schlecht.
Beispiel aus dem Einsatz: mein Gefecht mit dem Spangenhelm
Ich erinnere mich an ein Schlachtenwochenende. Ich war Schildträger in der Phalanx, trug meinen Spangenhelm mit Nasal und dichter Polsterung. In einem Schlagabtausch bekam ich einen Hieb an der Stirn. Der Schlag wirkte schwer – doch ich spürte nichts weh, nur einen Druckstoß. Mein Helm hatte gut verteilt. Ich drehte mich um, verhakte mich fast in einer Speerformation – konnte mich aber blitzschnell orientieren, weil Sicht und Hören noch klappte. In der Pause merkte ich, dass innen nur eine kleine Einkerbung war – keine Risse, keine Ausbuchtungen. Wenn ich den Helm nicht richtig gepolstert hätte, wäre ich im Nacken getroffen. So zeigte sich: gute Verarbeitung, solide Polsterung und angebrachte Verstärkungen hatten ihren Zweck erfüllt.
Tipps für spezielle Varianten
Je nach Stil oder Region magst du Varianten eines Spangenhelms. Hier meine Erfahrungen und Empfehlungen:
Offene Varianten (ohne Nasal)
Wenn du dein Gesicht größtenteils frei zeigen willst, gibt es Spangenhelme nur mit Kappen und Spangen, ohne Nasal. Vorteil: bessere Sicht, weniger Einschränkung beim Atmen. Nachteil: weniger Gesichts-Schutz. In Rollenspielen mit Fokus auf Gesichtsausdruck kann das sinnvoll sein.
Mit Visier- oder Gesichtsschutz
Manche Spangenhelme bieten Ergänzungsmodule wie Gesichts- oder Gittervisiere. Ich habe so ein Visier an einem Helm angebaut – das war schwer, und manchmal störte es die Sicht. Ich rate: Nimm ein Visier nur, wenn du es wirklich brauchst und abstrahiere sonst mit Filzschutz (z. B. Nasal und kleine Seitenplatten).
Kombination mit Helmketten
Ein Spangenhelm lässt sich gut mit einer Kettenbrust verbinden – Kettenhaube oder Haube unter dem Helm. Ich trage oft eine Kettenhaube (Coif) unter dem Helm, damit Lücken zwischen Helm und Nacken geschlossen sind. Achte darauf, dass keine Nieten innen drücken oder dass die Kette nicht schleift.
Verzierte Spangenhelme
Wenn du historisch verspielte Verzierungen willst, kannst du Engel- oder Wappenmotive, geprägte Bleche, Ziernieten oder Brettchen anbringen. Meine Erfahrung: Halte Verzierungen filigran und möglichst gewichtssparend. Feste Verankerung ist wichtig – locker sitzende Zierplatten brechen oft.
So berechnest du die richtige Polsterdicke
Es gibt keine exakte Formel, aber ich befolge ein Verfahren:
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Innenmaß: Miss deinen Kopfumfang und deine Helmhöhe (Stirn zu Scheitel).
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Rohform: Der Helm von innen minus 3–5 mm Spielraum.
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Polsterziel: Etwa 5–8 mm Schaumstoff an kritischen Stellen (Scheitel, Stirn), 3–5 mm an Seiten.
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Lederlage: zusätzlich 1–2 mm.
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Feinabgleich: Probiere mit dünnen Zwischenschichten – wenn es punktuell drückt, dünne Bereiche nachbearbeiten.
Damit vermeide ich Überpolsterung und gewährleiste Passform und Komfort.
Checkliste vor dem Einsatz
Damit dein Spangenhelm im LARP-Einsatz zuverlässig ist, durchlaufe ich vor jeder Veranstaltung diese Checkliste:
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Sitz testen: Helm drehen, schütteln, kopfüber schauen
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Polsterung prüfen: Keine losen Kanten, Druckstellen ertasten
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Riemen kontrollieren: Sitzt fest, aber ohne Einschnitte
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Roststellen suchen, leicht ölen
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Sicht- und Lüftungsöffnungen reinigen
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Geräuschprüfung: Kann ich noch hören und sprechen?
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Pass zu restlicher Ausrüstung prüfen: Helm stößt nicht an Schultern/Rüstung
Wenn das alles passt, fühle ich mich sicher und bereit.
Häufige Fragen / Mythen rund um den Spangenhelm
Ich beantworte hier Dinge, die mir in LARP-Foren oder Trainings oft begegnen.
„Ein Spangenhelm schützt gegen Schwerthiebe wie ein Topfhelm.“
Das ist übertrieben. Ein Helm schützt gegen stumpfe Hiebe und verteilt Kräfte. Bei gezielten, massiven Schlägen wird auch ein Spangenhelm Schaden nehmen (verformen, Risse). Der Helm ist Teil deines Schutzes, nicht dein Alleinschutz.
„Dickes Material ist immer besser.“
Nicht unbedingt. Dickere Platten bringen mehr Gewicht und können Beweglichkeit einschränken – und bei unsachgemäßer Verarbeitung können sie Bruchstellen sein. Qualität und Verarbeitung sind wichtiger als Dicke allein.
„Mit billigem Helm spart man Geld, aber man merkt den Unterschied.“
In der Regel ja. Billige Helme haben oft scharfe Kanten, schlechte Polsterung, ungenauen Sitz, rostanfälliges Material. Ich habe mehrfach günstige Helme ersetzt, nachdem sie im Einsatz versagten.
„Man kann einen Spangenhelm einfach mit politischer Farbe lackieren.“
Nein. Säurehaltige Lacke greifen oft das Metall an oder bilden Poren, in denen Rost entsteht. Wenn du färben willst, nehme spezielle Metallfarben oder versiegelndes Wachs. Test an unauffälliger Stelle.
Fazit – dein Spangenhelm als nützlicher Begleiter
Ein Spangenhelm kann bei Mittelalter-LARP ein wertvoller Begleiter sein, wenn du ihn mit Sorgfalt auswählst, anpasst und nutzt. Von der richtigen Materialwahl über Polsterung und Sichtprüfung bis zur Pflege – jeder Schritt zählt. Meiner persönlichen Erfahrung nach lohnt sich ein durchdachter Helm mehr als ein billiger Impulskauf. Der richtige Helm schützt, drückt nicht und hält Jahre.