Mittelalter Fackeln – Licht, Flamme und Atmosphäre vergangener Zeiten
Wenn du schon einmal auf einem Mittelaltermarkt warst oder nachts durch ein LARP-Gelände geschlendert bist, dann kennst du sie: Mittelalter Fackeln. Dieses warme, flackernde Licht, das alles in eine andere Welt taucht. Keine grelle Lampe, kein kaltes Neonlicht – nur Feuer, Holz und ein bisschen Rauch. Fackeln haben etwas Archaisches, etwas Echtes. Und genau darum geht’s ja: das Gefühl, für einen Moment in eine andere Zeit einzutauchen.
Ich erinnere mich gut an meine erste Fackel. Es war auf einem kleinen Markt in Thüringen. Ich war kaum zwanzig, trug ein viel zu warmes Wollgewand und hatte Ruß im Gesicht. Aber als die Sonne unterging und wir die Fackeln anzündeten, verwandelte sich alles. Das Feuer knackte, Schatten tanzten über die Zelte, und plötzlich fühlte sich das Ganze so echt an, als wären wir tatsächlich im 13. Jahrhundert.
Warum Mittelalter Fackeln so besonders sind
Fackeln im Mittelalter waren mehr als nur Lichtspender. Sie waren Symbol für Schutz, für Gemeinschaft – und natürlich für Handwerk. Heute nutzt man sie im LARP oder bei Mittelalterfesten vor allem wegen der Stimmung. Sie schaffen Atmosphäre, machen Fotos magisch und helfen, sich auf das Spiel einzulassen.
Das Schöne an Fackeln ist, dass sie einfach sind. Ein Docht, etwas Brennmaterial, ein Stab. Mehr braucht es eigentlich nicht. Aber genau diese Einfachheit ist es, die sie so stark wirken lässt.
Feuer zieht uns an – schon immer
Feuer ist uralt, und doch fasziniert es uns bis heute. Kaum etwas zieht so sehr die Aufmerksamkeit auf sich. Wenn du abends im Lager sitzt und das Licht der Mittelalter Fackeln über die Gesichter deiner Freunde tanzt, spürst du, was ich meine. Da entsteht automatisch dieses Gefühl von Ruhe, aber auch von Abenteuer.
Im Dunkeln hat man immer ein bisschen Respekt vor der Flamme. Sie spendet Wärme, aber sie kann auch gefährlich sein. Genau dieses Spiel aus Nähe und Distanz macht die Fackel zu einem besonderen Requisit für jede mittelalterliche Darstellung.
Welche Arten von Mittelalter Fackeln es gibt
Nicht jede Fackel ist gleich. Es gibt verschiedene Typen, je nach Zweck und persönlichem Geschmack. Ich habe im Laufe der Jahre viele ausprobiert – von selbstgebauten bis hin zu gekauften Varianten. Hier ein Überblick, was du beachten solltest.
1. Klassische Wachs- oder Teerfackeln
Diese Variante kennst du wahrscheinlich am besten. Ein mit Wachs oder Teer getränkter Stoff wird um einen Holzstab gewickelt. Sie brennen etwa eine halbe Stunde bis Stunde, je nach Größe und Wind.
Vorteil: Sie sind günstig, leicht zu transportieren und sehen einfach echt aus.
Nachteil: Sie tropfen manchmal, und das Brennmaterial kann rußen.
Ein Tipp aus eigener Erfahrung: Wenn du sie selbst machst, nimm Baumwollstoff und achte darauf, dass er gleichmäßig getränkt ist. Zu viel Wachs und sie tropft, zu wenig – und sie brennt zu kurz.
2. Öl- oder Kerosinfackeln
Das sind wiederverwendbare Modelle. Im oberen Teil befindet sich ein kleiner Behälter mit Öl, der Docht saugt sich voll und brennt dann ruhig ab. Ideal, wenn du regelmäßig auf Events unterwegs bist.
Sie sind etwas moderner, wirken aber – mit der richtigen Gestaltung – trotzdem authentisch. Besonders für LARPs praktisch, bei denen man mehrere Nächte im Einsatz ist.
3. Elektrische oder LED-Fackeln
Klar, es gibt sie auch mit Batterien. Ich persönlich mag das Licht echter Flammen lieber, aber LED-Fackeln haben ihre Berechtigung. Wenn Feuer verboten ist (zum Beispiel bei Trockenheit oder in Innenräumen), sind sie eine gute Alternative.
Viele Modelle imitieren das Flackern erstaunlich gut. Wenn du sie in Fackelhaltern platzierst, fällt der Unterschied kaum auf – besonders nachts.
Fackeln im Mittelalter – ein Blick in die Geschichte
Im echten Mittelalter waren Fackeln tatsächlich weit verbreitet, vor allem in Burgen, Städten und auf Reisen. Kerzen waren teuer, Laternen aus Metall ebenfalls. Eine einfache Fackel war schnell gemacht und gab genug Licht, um Wege zu finden oder Wachen zu ersetzen.
Meist bestanden sie aus mit Pech oder Harz getränktem Hanf oder Leinen. Der Holzgriff wurde oft aus Kiefer oder Fichte gefertigt, weil das Harz das Holz zusätzlich vor Nässe schützte.
Spannend finde ich, dass Fackeln auch ein soziales Symbol waren: Wer eine Fackel trug, hatte oft eine Aufgabe. Torwächter, Nachtwächter, Diener bei Festen – sie trugen Licht, um anderen den Weg zu zeigen. Das hatte auch etwas Würdevolles.
Wie du Mittelalter Fackeln selbst herstellen kannst
Wenn du handwerklich ein bisschen geschickt bist, kannst du deine Fackeln problemlos selbst bauen. Es braucht keine große Werkstatt. Ein paar Materialien reichen völlig.
Schritt 1: Material vorbereiten
Du brauchst:
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Einen stabilen Holzstab (am besten rund, etwa 2 cm Durchmesser)
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Baumwollstreifen oder Leinenstoff
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Wachs, Teer oder Harz (besser kein Paraffin – das brennt zu schnell ab)
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Eine hitzebeständige Schüssel und einen alten Topf
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Handschuhe
Erwärme das Wachs oder Harz vorsichtig. Nicht zu heiß, sonst fängt es an zu rauchen. Dann tauchst du die Stoffstreifen hinein, bis sie sich vollgesogen haben.
Schritt 2: Wickeln und Fixieren
Wickle die getränkten Streifen fest um das obere Drittel des Holzstabs. Wichtig: nicht zu eng, sonst bekommt die Flamme zu wenig Luft. Mit Draht oder Schnur fixierst du das Ganze.
Schritt 3: Trocknen und Lagern
Lass die Fackeln gut trocknen, bevor du sie benutzt. Sonst spritzt das Wachs beim Anzünden. Ich hänge sie meist in der Garage auf – so bleiben sie sauber und griffbereit für das nächste Event.
Sicherheit beim Umgang mit Mittelalter Fackeln
Klingt vielleicht banal, aber das Thema Sicherheit darf nicht fehlen. Feuer ist faszinierend – aber auch unberechenbar. Gerade bei LARPs, wo Kostüme oft aus Naturstoffen bestehen, ist Vorsicht wichtig.
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Halte immer Abstand zu anderen, besonders zu Gewändern aus Leinen oder Wolle.
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Verwende Fackelhalter oder Eimer mit Sand, um sie sicher abzustellen.
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Lösche Fackeln nie mit Wasser – das spritzt und verteilt brennendes Material.
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Am besten ausbrennen lassen oder im Sand ersticken.
Ich habe einmal gesehen, wie jemand eine Fackel ins Gras fallen ließ – das ging schneller in Flammen auf, als man dachte. Seitdem habe ich immer einen kleinen Metalleimer dabei.
Mittelalter Fackeln beim LARP – Atmosphäre pur
Für LARP-Spieler sind Fackeln fast Pflicht. Sie verändern die komplette Stimmung eines Geländes. Wenn du durch ein Dorf gehst, und überall leuchten Fackeln an den Wegen, fühlt sich alles authentischer an.
Ich erinnere mich an eine Nacht im Spiel, wo wir eine Burg stürmen sollten. Es war dunkel, neblig, und die einzigen Lichtquellen waren unsere Fackeln. Das flackernde Licht auf den Helmen, der Geruch von Rauch – das war Gänsehaut pur.
Auch in Tavernenlagern oder bei Ritualen sind Fackeln großartig. Sie machen Szenen lebendiger und helfen, Emotionen zu transportieren.
Kleine Tipps für mehr Wirkung im Spiel
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Positioniere Fackeln bewusst. Stell sie an Übergänge, Tore oder Zelteingänge. So lenkst du Blicke und schaffst Tiefe.
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Spiele mit Schatten. Fackeln werfen kein gleichmäßiges Licht. Nutze das für Dramatik – zum Beispiel bei Ritualen oder Kämpfen.
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Wechsle die Höhen. Eine Fackel auf Bodenhöhe wirkt völlig anders als eine, die über Kopfhöhe brennt.
Wie du Fackeln authentisch ins Mittelalter-Setting einbindest
Nicht jede moderne Fackel passt automatisch ins historische Bild. Wenn du Wert auf Authentizität legst, achte auf Material und Farbe.
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Verwende Holz statt Metallgriffe.
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Wähle natürliche Stoffe für den Docht.
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Vermeide grelle Farben oder Plastikbestandteile.
Ein kleiner Trick: Wenn du moderne Fackeln nutzt, kannst du sie mit Stoff oder Leder umwickeln. Das kaschiert moderne Schrauben oder Tankdeckel und fügt sich optisch besser ins Gesamtbild.
Fackeln als Dekoration bei Mittelalterfesten
Selbst wenn du kein LARP-Spieler bist, können Mittelalter Fackeln bei Feiern oder Hochzeiten im Stil des Mittelalters ein echtes Highlight sein. Besonders im Außenbereich schaffen sie sofort Stimmung.
Ich habe einmal eine Hochzeitsfeier begleitet, bei der der gesamte Weg zur Feierhalle mit Fackeln gesäumt war. Allein dieser Anblick, wenn die Gäste im Dämmerlicht ankamen, war beeindruckend.
Du kannst sie auch kombinieren:
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Mit Holzlaternen
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Mit Feuerschalen
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Oder mit kleinen Öllampen
Das Zusammenspiel aus verschiedenen Lichtquellen macht das Ganze lebendig und abwechslungsreich.
Pflege und Lagerung deiner Mittelalter Fackeln
Wenn du öfter auf Märkten bist, lohnt es sich, Fackeln gut zu lagern. Wachs- und Harzfackeln mögen keine Hitze – sie können weich werden oder sich verformen. Am besten lagerst du sie kühl und trocken, liegend auf einer Holzplatte oder aufgehängt.
Ölfackeln solltest du nach dem Gebrauch immer entleeren. Das Öl kann ranzig werden und beim nächsten Mal unangenehm riechen. Auch die Dochte regelmäßig kontrollieren – sie fransen mit der Zeit aus und brennen dann ungleichmäßig.
DIY-Varianten – Fackeln für kreative Köpfe
Ich kenne viele, die ihre Mittelalter Fackeln individuell gestalten. Ein paar Ideen:
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Runen in den Holzgriff schnitzen – sieht super aus und macht jede Fackel einzigartig.
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Lederbänder oder Gravuren anbringen.
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Fackelhalter selbst schmieden oder aus Holz schnitzen.
Gerade bei LARPs, wo jedes Detail zählt, macht so etwas viel her. Man erkennt sofort, wer sich Mühe gegeben hat.
Häufige Fehler beim Umgang mit Fackeln
Viele Anfänger machen die gleichen kleinen Fehler – nichts Dramatisches, aber ärgerlich. Hier ein paar Beispiele:
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Zu trockener Docht: brennt zu schnell ab.
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Zu wenig Luft: Wenn der Stoff zu fest gewickelt ist, erstickt die Flamme.
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Falsches Brennmaterial: Paraffin oder billige Mischungen riechen unangenehm und rußen stark.
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Fackel im Regen anzünden: Das funktioniert nur selten. Entweder mit Windschutz oder gar nicht.
Mittelalter Fackeln und ihre Wirkung auf das Publikum
Wenn du als Darsteller auf einem Markt unterwegs bist, unterschätze nie die Wirkung einer brennenden Fackel. Menschen bleiben stehen, schauen zu, wie das Feuer flackert. Du ziehst automatisch Aufmerksamkeit auf dich.
Gerade in abendlichen Shows – etwa bei Schwertkämpfen oder Feuerszenen – verstärken Fackeln die Wirkung ungemein. Sie geben Tiefe, Bewegung und ein Gefühl von Gefahr oder Magie.
Das Spiel mit Licht und Schatten ist uralt. Und wer es versteht, mit Fackeln umzugehen, kann damit Geschichten erzählen, ohne ein Wort zu sagen.
Fazit: Warum du nicht auf Mittelalter Fackeln verzichten solltest
Egal ob LARP, Markt oder private Feier – Mittelalter Fackeln gehören einfach dazu. Sie bringen Stimmung, Wärme und dieses besondere Gefühl, das dich für einen Moment aus der Gegenwart holt.
Ich habe viele Requisiten ausprobiert, aber keine schafft es, so unmittelbar Emotionen zu wecken wie eine brennende Fackel. Vielleicht liegt es daran, dass Feuer etwas Ursprüngliches in uns berührt. Vielleicht ist es auch nur das Spiel aus Licht und Dunkelheit, das uns fasziniert.
Wie auch immer – wenn du das nächste Mal dein Lager aufbaust, vergiss die Fackeln nicht. Du wirst sehen, was ich meine, sobald die erste Flamme aufflackert und das Mittelalter zum Leben erwacht.