Wikinger Kleid Damen

Wikinger Kleid für Damen – wie du das richtige Outfit für LARP, Mittelalterfeste oder Alltag findest

Wenn du dich jemals gefragt hast, wie es wohl wäre, ein Wikinger Kleid für Damen zu tragen, dann bist du nicht allein. Viele, die sich für das Mittelalter oder nordische Geschichte begeistern, spüren irgendwann den Wunsch, ein Stück dieser Welt selbst zu erleben. Und ehrlich gesagt – sobald man das erste Mal in so einem Kleid steckt, fühlt sich alles ein bisschen anders an. Irgendwie erdiger, rauer, echter. Ich erinnere mich noch gut an mein erstes LARP-Event, an dem ich in meinem frisch genähten Wikinger Kleid stand und dachte: „Ja, so muss sich das angefühlt haben.“

Warum ein Wikinger Kleid für Damen so besonders ist

Das Spannende an einem Wikinger Kleid liegt in seiner Schlichtheit – und gleichzeitig in seiner Ausdruckskraft. Die Frauen der damaligen Zeit waren keine Zierfiguren, sondern Teil einer Gemeinschaft, die hart arbeitete, kämpfte, reiste und handelte. Ihre Kleidung war praktisch, robust und gleichzeitig schön. Heute, wo vieles künstlich und schnelllebig wirkt, hat so ein Kleid fast etwas Beruhigendes.

Es erzählt von einer Zeit, in der Stoffe noch handgewebt wurden, Färbungen aus Pflanzen stammten und jede Naht eine Bedeutung hatte. Wenn du also ein Wikinger Kleid für Damen trägst – egal ob für LARP, ein Mittelalterfest oder einfach, weil du dich mit dieser Ära verbunden fühlst – dann trägst du ein Stück Geschichte am Körper.


Materialien und Aufbau eines typischen Wikinger Kleids

Naturstoffe – das Fundament des echten Looks

Historisch gesehen bestanden Wikinger Kleider meist aus Leinen oder Wolle. Leinen war leicht, kühl und ideal für den Sommer. Wolle dagegen wärmte zuverlässig in kälteren Regionen des Nordens. Viele Reenactors schwören darauf, weil diese Materialien nicht nur authentisch aussehen, sondern sich auch ganz anders anfühlen als moderne Stoffe.

Wenn du dir ein Wikinger Kleid für Damen anschaffen willst, überlege zuerst, zu welcher Jahreszeit du es tragen möchtest. Im Sommer bietet sich ein dünnes Leinenkleid an – am besten naturfarben oder leicht gefärbt mit Zwiebelschalen, Krappwurzel oder Waid. Im Winter dagegen ist ein wollener Überwurf fast unverzichtbar.

Der Schichtenlook – mehr als praktisch

Ein klassisches Wikinger Kleid bestand in der Regel aus zwei Schichten:

  1. Unterkleid – meist aus Leinen, hell und schlicht.

  2. Schürzenkleid oder Trägerrock – darüber getragen, oft aus Wolle, manchmal mit Verzierungen.

Das Unterkleid war das Basisstück, das direkt auf der Haut lag. Darüber kam der Trägerrock, der an den Schultern mit sogenannten Ovalfibeln befestigt wurde – das sind ovale Broschen, die heute fast schon das Erkennungszeichen des Wikinger-Looks sind. Zwischen diesen Fibeln konnte man Perlenketten hängen, kleine Amulette oder Anhänger.

Diese Kombination erlaubt viele Variationen. Du kannst die Farben kontrastreich wählen – etwa ein naturfarbenes Unterkleid und ein dunkelgrünes oder weinrotes Schürzenkleid – oder Ton in Ton bleiben, wenn du es schlichter magst.


Welche Farben passen zu einem Wikinger Kleid?

Von gedeckt bis kräftig – alles ist möglich

Wikingerinnen trugen keine neonfarbenen Stoffe, aber sie liebten Farbe. Die pflanzlichen Färbemittel ergaben kräftige, aber natürliche Töne: Senfgelb, Ocker, Rostrot, Indigo, Moosgrün oder ein tiefes Blau. Diese Farben wirken besonders schön, wenn sie mit Accessoires aus Bronze, Leder oder Holz kombiniert werden.

Ich habe einmal ein LARP-Kleid gesehen – dunkles Grün, mit goldbraunen Borten verziert. Es sah aus, als hätte man es direkt aus einem Museumsfund genommen. Und das Beste daran: Es war handgefärbt. Du musst das natürlich nicht selbst machen, aber es lohnt sich, auf echte Naturfarben zu achten. Sie haben eine ganz eigene Tiefe.

Verzierungen – kleine Details mit großer Wirkung

Viele unterschätzen, wie sehr ein paar Borten, Stickereien oder Perlen ein Wikinger Kleid verändern können. Historische Funde zeigen, dass Frauen durchaus Freude an Schmuck und Verzierung hatten – nur eben im Rahmen des Möglichen.

Eine handgewebte Borte an den Ärmeln oder am Saum, eine feine Stickerei entlang des Ausschnitts oder Perlenketten zwischen den Ovalfibeln – solche Details erzählen Geschichten. Wenn du magst, kannst du dein Kleid mit Symbolen besticken: Runen, Knoten, Tiere oder Wellenmuster – je nachdem, was dir persönlich etwas bedeutet.


Das Wikinger Kleid im LARP – Authentizität trifft auf Funktion

Bequem, robust und glaubwürdig

Im LARP (Live Action Role Play) geht es darum, in eine Rolle zu schlüpfen – und da hilft Kleidung ungemein. Ein gutes Wikinger Kleid für Damen macht den Unterschied zwischen „ich spiele eine Figur“ und „ich bin sie“.

Achte beim Kauf darauf, dass du dich gut bewegen kannst. Zu enge Ärmel oder zu lange Säume können schnell stören. Viele LARPer nähen sich ihre Kleider selbst, weil sie dann genau bestimmen können, wo Nähte verlaufen und wie weit die Ärmel sind.

Falls du nicht nähen willst, gibt es auch fertige Modelle, die historisch inspiriert sind, aber modernen Komfort bieten – mit verdeckten Reißverschlüssen oder elastischen Einsätzen. Die sind vielleicht nicht 100 % authentisch, aber dafür praktisch, wenn du den ganzen Tag auf einem Event bist.

Rollengestaltung – was dein Kleid über dich erzählt

Ein Kleid ist nie nur Stoff – es ist Teil deiner Figur. Wenn du eine Schildmaid spielst, passt ein schlichtes, funktionales Kleid vielleicht besser als ein reich verziertes. Willst du eine Händlerin oder Seherin darstellen, darf es gerne auffälliger sein.

Ich kenne Spielerinnen, die drei oder vier verschiedene Wikinger Kleider besitzen – je nachdem, welche Rolle sie gerade verkörpern. Manche kombinieren alte Stoffreste zu neuen Kleidern oder färben vorhandene Teile um, um Abwechslung zu schaffen. Das Schöne am LARP ist ja, dass du dich austoben kannst, ohne gleich in ein Museum zu müssen.


Schnitt und Passform – so sitzt dein Wikinger Kleid richtig

Historisch inspirierte Schnitte

Wikinger Kleider waren meist glockenförmig geschnitten, also oben schmal und nach unten weiter werdend. Das hatte nicht nur ästhetische, sondern praktische Gründe: Bewegungsfreiheit war wichtig. Keiner wollte beim Arbeiten oder Kämpfen eingeschränkt sein.

Ein gut geschnittener Keil unter den Armen oder in der Seitennaht sorgt dafür, dass du bequem zugreifen, laufen oder tanzen kannst. Diese Keile waren oft separat eingesetzt, damit man Stoff sparte und gleichzeitig mehr Weite bekam.

Länge und Form

Die meisten Wikinger Kleider reichten bis zum Knöchel. Kürzere Varianten waren selten, weil sie unpraktisch gegen Kälte und Wind waren. Wenn du dein Kleid für ein LARP oder ein Festival planst, kannst du dich an dieser Länge orientieren – sie wirkt automatisch authentischer.

Für den modernen Alltag oder Fotoshootings darf es natürlich etwas kürzer sein. Wichtig ist, dass die Proportionen stimmen: Ein zu kurzer Rockteil wirkt schnell nach Kostümverleih, ein zu langer kann beim Gehen stören.


Accessoires, die dein Wikinger Kleid komplett machen

Schmuck mit Bedeutung

Ohne Schmuck wirkt ein Wikinger Kleid schnell unvollständig. Typisch sind Ovalfibeln, Perlenketten, Armringe und Amulette. Bronze und Silber dominieren, seltener auch Gold.

Ein Beispiel: Ich habe mir einmal eine Kette aus Glasperlen zusammengestellt – jede Perle in einer anderen Farbe, inspiriert von Fundstücken aus Birka. Sie hängt zwischen zwei Ovalfibeln und funkelt im Sonnenlicht. Genau solche Details machen das Tragen eines Wikinger Kleids lebendig.

Gürtel, Taschen und Schuhe

Ein schmaler Ledergürtel betont die Taille und ist gleichzeitig praktisch, um kleine Taschen, Messer oder Trinkhörner zu befestigen. Die Wikingerinnen trugen Gürtel täglich – nicht als Schmuck, sondern als Werkzeug.

Die Schuhe waren meist aus Leder, einfach genäht und oft knöchelhoch. Heute findest du viele Replikate, die erstaunlich bequem sind. Sie runden dein Outfit ab, ohne zu modern zu wirken.

Und vergiss den Mantel nicht – ein grober Wollumhang mit einer Fibel oder Spange hält warm und sieht beeindruckend aus, wenn der Wind weht.


Selbst nähen oder kaufen – was lohnt sich mehr?

Wenn du nähen kannst (oder lernen willst)

Ein eigenes Wikinger Kleid zu nähen ist eine Erfahrung, die man so schnell nicht vergisst. Du lernst, wie viel Arbeit in jedem Stück steckt, und bekommst ein Gespür für Materialien.

Ich habe mein erstes Kleid mit einer einfachen Anleitung genäht – gerade Bahnen, Keile eingesetzt, fertig. Es war nicht perfekt, aber es war meins. Mit jedem weiteren Kleid wurde ich sicherer.

Tipp: Wenn du mit Leinen arbeitest, wasch den Stoff vorher, damit er später nicht einläuft. Und achte darauf, dass die Fäden stark genug sind – Naturstoffe können beim Nähen reißen, wenn die Nadel zu fein ist.

Wenn du lieber kaufst

Viele Shops bieten heute schöne Wikinger Kleider für Damen an – von schlicht bis edel. Wichtig ist, auf Materialangaben zu achten. Reine Baumwolle sieht zwar gut aus, wirkt aber oft zu modern. Eine Mischung aus Leinen und Wolle kommt dem Originalgefühl näher.

Lies dir am besten Bewertungen durch, achte auf Passform und Größe. Gerade Onlinegrößen fallen unterschiedlich aus, und ein zu enges Kleid nimmt dir jede Bewegungsfreiheit.

Wenn du Wert auf Authentizität legst, wähle lieber ein Modell mit einfachen Nähten, natürlichen Farben und ohne sichtbare Reißverschlüsse. Knöpfe oder Bänder sind die bessere Wahl.


Pflege und Aufbewahrung deines Wikinger Kleids

Ein gutes Wikinger Kleid hält viele Jahre, wenn du es richtig pflegst. Leinen und Wolle mögen keine aggressiven Waschmittel. Lüfte es lieber regelmäßig aus, besonders nach einem Event. Wenn du es waschen musst, dann im Schonwaschgang und auf links gedreht.

Wolle lässt sich wunderbar auffrischen, indem du sie draußen im Schatten hängen lässt. Der Stoff reinigt sich fast von selbst, wenn er feucht wird und trocknet.

Bewahre dein Kleid locker hängend auf, nicht zusammengefaltet, sonst bekommt es Falten, die schwer wieder rausgehen. Ein Leinenbeutel schützt es zusätzlich vor Motten – besonders, wenn du Wollanteile hast.


Wikinger Kleid für Damen – mehr als nur ein Kostüm?

Ich weiß, ich soll das nicht sagen – aber es stimmt trotzdem: Ein Wikinger Kleid ist kein gewöhnliches Kostüm. Es ist ein Ausdruck von Interesse an Geschichte, an Handwerk, an Identität. Viele, die sich für Wikingerkleidung begeistern, tragen sie nicht nur auf Veranstaltungen, sondern auch zu Fotoshootings, Gartenfesten oder einfach im Alltag.

Wenn du einmal erlebt hast, wie sich Wolle auf der Haut anfühlt, wie der Stoff im Wind schwingt und wie Menschen dich plötzlich anders anschauen – dann willst du es immer wieder tun.

Ob du nun auf Authentizität achtest oder einfach Spaß an der Mode hast: Das Gefühl bleibt dasselbe. Ein Wikinger Kleid lässt dich stärker, freier und irgendwie geerdet fühlen.


Praktische Tipps für dein perfektes Wikinger Outfit

  1. Plane dein Outfit frühzeitig. Gerade vor Festivals sind viele Größen ausverkauft.

  2. Teste die Bewegungsfreiheit. Heb die Arme, geh in die Hocke – nichts darf spannen.

  3. Kombiniere natürliche Farben. Zu grell wirkt schnell unecht.

  4. Investiere in gute Fibeln. Sie halten nicht nur, sie ziehen Blicke auf sich.

  5. Vermeide moderne Accessoires. Eine Armbanduhr zerstört jeden Look.

  6. Schuhe sind wichtiger, als du denkst. Blasen ruinieren jedes Event.

  7. Mach dein Kleid „lebendig“. Ein paar Unebenheiten oder Falten sind authentischer als ein perfektes, gebügeltes Stück.


Persönliche Erfahrung – mein Weg zum Wikinger Kleid

Ich hatte nie geplant, mich mit Wikingerkleidung zu beschäftigen. Es begann zufällig, auf einem Mittelaltermarkt. Da stand eine Frau an einem Stand, mit einem grünen Wollkleid und einer bronzenen Brosche, und ich dachte nur: „Wow, das hat was.“

Ein paar Wochen später saß ich an der Nähmaschine. Und dann, beim ersten Tragen, fühlte ich mich, als hätte ich etwas wiedergefunden, das ich gar nicht verloren hatte. Seitdem habe ich unzählige Kleider genäht, getragen, verschenkt, wieder aufgetrennt und neu zusammengesetzt.

Jedes erzählt seine eigene Geschichte. Und jedes Mal, wenn ich eines überstreife, fühle ich mich ein Stück näher an jener Zeit, die uns so sehr fasziniert.


Fazit – dein Wikinger Kleid, dein Ausdruck

Ein Wikinger Kleid für Damen ist kein modischer Gag, sondern eine Einladung, Geschichte zu erleben. Es verbindet Funktion, Schönheit und Bedeutung auf eine Weise, die man selten findet. Ob du es selbst nähst oder kaufst, schlicht hältst oder schmückst – es trägt dich in eine andere Welt.

Wenn du das nächste Mal ein LARP besuchst oder ein Mittelalterfest, schau dich um: Jede Frau, die ein Wikinger Kleid trägt, trägt es anders. Und genau das macht es aus. Kein Kleid ist gleich, keine Geschichte dieselbe.

Vielleicht ist das ja das Geheimnis – dass ein Stück Stoff dich mit einer ganzen Kultur verbindet. Und wenn du einmal hineinschlüpfst, wirst du verstehen, warum so viele nicht mehr davon loskommen.